Schulisches Mobilitätsmanagement

Das Schulische Mobilitätsmanagement berücksichtigt die Mobilitätsbedürfnisse der gesamten Schulgesellschaft. Ziel ist es, durch ein Best-Praxis-Beispiel ein flächendeckendes Schulisches Mobilitätsmanagement in den Grund- und weiterführenden Schulen der Stadt Osnabrück zu entwickeln.

Ein wesentlicher Ansatz ist die Implementierung einer ganzheitlichen und verstärkt umweltpädagogischen Herangehensweise, die die Kinder, Eltern und das Kollegium gleichermaßen ermutigt, nachhaltig auf dem Schulweg unterwegs zu sein. Ein Schulwegeplan hilft den Kindern, gemeinsam mit den Eltern, den potentiell sichersten Schulweg zu finden, zu üben und schließlich selbständig zu bewältigen.

Wesentliche Ziele:

  • Förderung der selbständigen Mobilität der Kinder
  • Verbesserung der Verkehrssicherheit in Osnabrück

Konkret für Osnabrück

Für Osnabrück startete des Pilotprojekt im Februar 2022. Um die unterschiedlichen Professionen mit entsprechender fachlicher Expertise auf einen gemeinsamen Stand zu bringen, wurde in der Auftaktveranstaltung ganz allgemein der Nutzen und der Mehrwert eines Schulischen Mobilitätsmanagements (kurz SMM) den anwesenden Personen vorgestellt (Schulleitung, Fachkonferenzleitung Sachunterricht, Schulelternvertretung, Polizei, Verkehrswacht, Stadtwerke Osnabrück, Herr Leven (Planungsdienstleister, bueffee GbR) und diverse Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung). Ein weiteres, inhaltliches Ziel der Veranstaltung war der Fokus auf die nächsten Schritte hinsichtlich der kindgerechten und nachhaltigen Gestaltung des Schulweges.

Folgende Arbeitsschritte wurden durchgeführt, um ein erfolgreiches SMM an Grundschulen zu integrieren:

Datenerhebung

  • Analyse der Unfalldaten im Schuleinzugsbereich
  • Befragung der Eltern und Schülerinnen und Schüler zum Mobilitätsverhalten sowie eine kartographische Hinweisverortung potentieller Gefahrenstellen auf den Schulwegen
  • Straßenraumbegehung durch einen zertifizierten Auditor für eine Bestandsanalyse der Straßenrauminfrastruktur

Ergebnispräsentation(en)

  • Zwischenergebnisse wurden visualisiert und auf dem Sommerfest (Juni 2022) interessierten Eltern und Kindern vorgestellt. Der Schulgesellschaft wurde ebenfalls die Möglichkeit gegeben, mit dem begleitenden Planungsdienstleister und Vertretern der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen und die bisher gewonnenen Erkenntnisse zu ergänzen. Neben einer ersten Visualisierung der einzelnen Hinweishäufungsstellen, wurden die Ergebnisse der Eltern-Kinder-Befragung kommuniziert.

152 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Sowohl im Sommer (61,7%), als auch im Winter (58,2%) kommen bereits die meisten Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule (vgl. Abbildung 1).

  • Die Endergebnisse wurden zunächst in der Arbeitsgruppe fachintern diskutiert. 13 Hinweishäufungsstellen wurden im Schuleinzugsgebiet durch die Schulgesellschaft und den Planungsdienstleister identifiziert. Dabei wurden häufig die schlechten Sichtverhältnisse während der Querungsvorgänge, die fehlenden Querungshilfen und ein sehr hohes Verkehrsaufkommen genannt. Entsprechend befinden sich diese Häufungsstellen im Bereich der Straßenkreuzungen des Schuleinzugsgebietes (vgl. rote Sterne in Abbildung 2; Schulgelände gelb markiert).
  • Aus den Erkenntnissen wurden Maßnahmenvorschläge erarbeitet und allen beteiligten Stakeholdern vorgestellt. Die Vorschläge reichen von Anordnungen (Grünschnitt, Halteverbot, etc.) über Markierungen (Sperrflächen, Parkplätze, etc.) bis hin zu umfangreichen baulichen Maßnahmen (Mittelinseln, barrierefreie Fußweggestaltung, etc.)

Orientierungshilfe nach Plan

  • Dem Lehrkörper wurde in einer Fortbildungseinheit das sog. „Verkehrszähmer“‑Programm vorgestellt. Dadurch konnten zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten von Unterrichtseinheiten mit Bezug zur selbständigen und nachhaltigen Mobilität vermittelt werden.
  • Mit der Ausgestaltung eines Schulwegplans (unten auf dieser Seite zum Herunterladen) wird den Kindern und Eltern ab den Sommerferien 2023 eine kartographische Darstellung des Schuleinzugsbereiches zur Verfügung gestellt die es ermöglicht, einen potentiell sicheren Schulweg zu identifizieren.

Fazit

Das schulische Mobilitätsmanagement versteht sich als ganzheitlicher Denk- und Handlungsansatz. Folglich reicht eine kurzfristige, projekthafte Implementierung der vorgestellten Vorgehensweisen nicht aus. Vielmehr bedarf es einer aktiven, selbstständigen und langfristigen Übernahme seitens der Schulgesellschaft. Zusätzlich unterstützt und begleitet die Stadtverwaltung die Schulstandorte durch die Gestaltung einer kindgerechten Schulweginfrastruktur.

Ausblick – In die Umsetzung kommen

  • Maßnahmen mit geringem Ressourceneinsatz zur Umsetzung wurden und werden bereits umgesetzt (Grünschnitt, Einrichtung Halteverbot, Markierung Parkplätze für Sondertransporte)
  • Prüfung weiterer Maßnahmen auf Realisierbarkeit durch die zu beteiligenden

Dienststellen

  • Bei Umsetzungsbedarf wird ein Budget gebildet und entsprechende Haushaltsmittel werden bereitgestellt
  • Die Vor- und Ausführungsplanung kann daran anschließend beginnen