Mobile Stadtgärten in der Innenstadt Osnabrück

Die Stadt Osnabrück steht vor großen Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel, aber auch aus der Bewältigung der Corona-Pandemie ergeben. Die Erfahrungen aus dem diesjährigen Sommer zeigen: Die Folgen des Klimawandels sind auch in der Stadt Osnabrück spürbar und gemeinsam – Stadt und Stadtgesellschaft –muss man „vom Reden ins Handeln“ kommen. Dabei liefern auch kleinräumliche Maßnahmen, die fachdisziplinübergreifend konzipiert, geplant und umgesetzt werden, einen wichtigen Beitrag.

Daher hat die Stadt Osnabrück die sogenannten „Mobilen Stadtgärten“ entwickelt, die aus EU – Fördermitteln im Rahmen der Förderkulisse „Perspektive Innenstadt“ finanziert werden. Die Europäische Union hat dazu die REACT-EU-Initiative gestartet. REACT-EU ist die Abkürzung für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“. Auf Deutsch wird REACT-EU als „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“ bezeichnet. Europaweit stehen für REACT-EU 55 Mrd. Euro bereit.

Niedersachsen erhält davon rund 205 Mio. Euro. Ziel der Förderung „Perspektive Innenstadt“ ist es, niedersächsische Innenstädte zu reattraktivieren, den digitalen und grünen Wandel zu fördern und die Krisenresilienz in den Städten zu stärken, die auch aufgrund des menschengemachten Klimawandels erforderlich ist.

Warum „Mobile Stadtgärten“ in der Stadt Osnabrück?

„Mobilen Stadtgärten“ stellen einen Beitrag der geplanten Klimaanpassungsstrategie der Stadt Osnabrück dar, indem im ersten Schritt öffentliche Stellplätze des parkenden (=ruhenden) Autoverkehrs für den ruhenden Fuß- und Radverkehr sowie Pflanzen umgenutzt werden. Die Stadtgärten basieren auf einem modularen und mobilen Baukastensystem. Das verwendete Stadtmobiliar ähnelt aus anderen Städten bekannten Parklets. Sie sollen zum Verweilen einladen und den Straßenraum deutlich begrünen. Damit zahlen sie bereits in diesem Schritt auf ein Mehr an Aufenthaltsqualität sowie auf die Förderung klimaneutraler Verkehrsmittel ein.

Im zweiten Schritt wird dieses Stadtmobiliar nach ca. sechs Monaten auf einen anderen Stellplatz verlagert. Für den bisherigen Stellplatz können dann unterschiedliche Entsiegelungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dadurch werden mehr Sitz- und Aufenthaltsflächen für die Menschen geschaffen. Gleichzeitig wird mit neuen Pflanzgefäßen beispielsweise auch das Stadtgrün gefördert. Die Aufenthaltsqualität steigert sich zusehends.