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Stadtentwicklung
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Die Nahmobilität hat das Ziel, die Verkehrsemissionen zu reduzieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität in städtischen Gebieten zu verbessern. Sie fokussiert sich auf den Bus-, Rad- und Fußverkehr.
Ein wesentliches strategisches Ziel der Stadt Osnabrück ist es, den Modal Split zugunsten einer Steigerung des Anteils an Bus-, Rad- und Fußverkehr zu erhöhen. Der Fußverkehr stellt die Basismobilität dar und ist zudem die nachhaltigste Mobilitätsform: Sie eignet sich insbesondere, um auf Quartiersebene die Alltagsbedürfnisse sicher zu stellen. Dabei steht die Mobilität zu Fuß für eine einfache, schnelle, nachhaltige und kosteneffiziente Herangehensweise innerhalb kleinräumiger Wegenetze.
Der Stadtteil Wüste hat die höchste Bevölkerungsdichte im Vergleich zu den anderen Stadtteilen Osnabrücks und wurde deshalb als Untersuchungsstandort ausgewählt, um innerhalb eines Pilotprojektes die Nahmobilität im Quartier der „Vorderen Wüste“ zu stärken.
Im Oktober 2022 startete das Projekt mit einem Auftaktworkshop, zu dem die Anwohnerschaft, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Fachplanung sowie Schulgesellschaften eingeladen wurden. Die Alltagsmobilität steht im Fokus dieses Projektes. Es wurde großen Wert daraufgelegt, die Beteiligung partizipativ zu gestalten, da die Bedürfnisse innerhalb des Fuß- und Radverkehrs sehr unterschiedlich sein können, um eine gute Nahmobilität zu ermöglichen. Deshalb wurde der Auftaktworkshop in der Thematik offengehalten und die Teilnehmenden wurden angehalten, die Handlungsfelder zur Förderung der Nahmobilität im Quartier selbst zu erarbeiten. Unter reger Beteiligung wurden insgesamt sechs Bereiche identifiziert, die Handlungsbedarf benötigen: Querungen, Längsverkehr, Aufenthaltsqualität, Schulwege, Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit. Nachdem diese Themenfelder festgelegt wurden, stellten die beauftragten Planungsdienstleister zwei Routen vor, die durch das Gebiet der „Vorderen Wüste“ führen. Diese Routen dienen der gemeinsamen Bestandaufnahme vor Ort. Nachdem Ergänzungen der Teilnehmenden im Routenverlauf berücksichtigt wurden, konnten bereits im Oktober und November 2022 die beiden Vorortbegehungen zur Datenaufnahme durchgeführt werden:
Dabei fällt auf, dass die zweite Begehung bereits den Bereich der „Vorderen Wüste“ verlässt, da während des Auftaktworkshops unter den Beteiligten der Wunsch geäußert wurde, in einer Begehung den Schulverkehr im Stadtteil Wüste näher zu betrachten.
Die Datenerhebung konnte im November 2022 erfolgreich abgeschlossen werden und der Planungsdienstleister Maßnahmenvorschläge ausarbeiten. Zu den sechs Themenfeldern konnten 18 Einzelmaßnahmen ausgearbeitet werden. Die Vorschläge reichen von Anordnungen, über Markierungen bis hin zu umfangreichen baulichen Maßnahmen (siehe Tabelle 1 bzw. die Abschlusspräsentation, die unten heruntergeladen werden kann).
Handlungsfelder | |||||
Querungen | Längsverkehr | Aufenthaltsqualität | Schulwege | Verkehrssicherheit | Barrierefreiheit |
Maßnahmenvorschläge | |||||
Fußverkehrsfreundliche Ampeln | Multifunktionale Flächen einrichten | Einrichtung von Parklets | Pilotprojekt Schulstraßen durchführen | Durchführung von Verkehrsschauen | Barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen |
Gestaltung von Fußgängerüberwegen | Konflikte mit dem Radverkehr vermeiden | Attraktives und barrierefreies Stadtmobiliar | Erarbeitung Schulwegpläne | Quartierseingänge stärken | Barrierefreie Gestaltung von Querungen |
Gestaltung von Mittelinseln | Neuordnung des ruhenden Verkehrs | Einführung des WalkingBus | Bodenbelag und Neigung | ||
Vorgezogene Seitenräume/ Gehwegnasen | Schaffung eines Fußwegnetzes |
Tabelle 1: Übersicht Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge
Die Maßnahmenvorschläge konnten dann allen beteiligten Personen am 12. Juni 2023 vorgestellt und diskutiert werden. Anschließend wurden die Maßnahmen einer fachinternen Prüfung unterzogen, um eine Priorisierung der Vorschläge vorzunehmen. Diese Vorschläge wurden am 7. September 2023 dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt als Beschlussvorlage vorgestellt und das weitere Vorgehen sowie der Umgang mit dem Maßnahmenvorschlägen erläutert.
Die vorab skizzierte Partizipation erfolgte u.a. durch sogenannte Gehwegchecks, mit einem klaren Fokus auf das Zufußgehen. Im Dialog zeigte sich dann verstärkt, dass ein Perspektivwechsel zwischen den Verkehrsmitteln „Fuß und Rad“ nur verhalten stattfand.
Aus Sicht der Verwaltung ist es für eine zukunftsfähige Mobilitätsplanung auf Quartiersebene unerlässlich, die Verkehrsmittel „Fuß und Rad“ integrativ zu denken.