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Stadtentwicklung
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In den Patenprojekten der Mobilen Zukunft arbeiten mehrere Personen aus Politik, Wirtschaft oder Öffentlichkeit. Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Stadtwerke Osnabrück wird in Tandems ein selbst ausgewähltes Herzensprojekt zum Thema Mobilität vorangetrieben.
Die Aufgabenverteilung ist dabei klar definiert: Der fachliche Part des Projekts wird vonseiten der Verwaltung und der Stadtwerke mit entsprechender Expertise betreut und bearbeitet. Der politische beziehungsweise öffentliche Projektpartner sorgt für die Wahrnehmbarkeit des Projekts in der Öffentlichkeit.
Die Patenprojekte erfüllen dabei mehrere Funktionen: Zum einen verdeutlichen sie das breite Spektrum an Themen, die für zukunftsfähige Mobilität stehen. Darüber hinaus leisten sie einen Beitrag zur Kommunikation und Vermittlung des zum Teil abstrakten Themas Mobilitätswandel. Zum anderen schärft diese Zusammenarbeit das Verständnis für die verschiedenen Rollen, die jeder einnimmt und trägt zum wertschätzenden Umgang bei.
1. Gründung Coworking Space: Das Projektbüro soll zum Coworking Space werden. Menschen sollen hier während der Öffnungszeiten kostenlos arbeiten, sich treffen und austauschen können.
2. Nächste Haltestelle Mobile Zukunft: Implementierung eines Zusatzes im Sinne „Mobile Zukunft“ für die Haltestellen am Berliner Platz
3. Mikro-Unterstände: Konzeption von Kleinstunterständen im Design der neuen Mobilitätsstationen an Haltestellen, die nicht mit einer genormten Buswartehalle ausgestattet werden können
4. E-KFZ Hub: Einrichtung von Abstellanlagen für stationslose Sharingsysteme, insbesondere Elektrokleinstfahrzeugen
5. Jahresabonnement plus Miet-Pedelec: Bei Abschluss eines ÖPNV-Jahresabonnements soll zusätzlich ein Pedelec zu besonders günstigen Konditionen gemietet werden können.
6. So geht Osnabrück: Strategische Konzeption und Umsetzung von Fußverkehr fördernden Maßnahmen (zum Beispiel Ausbau des Walking-Bus-Netzes, auch Geh-Cafés und Fußroutenkarten für Hotels sind angedacht)
7. Inklusiv unterwegs: Im Sinne der Inklusion sollen spezielle Rollstuhl-Fahrräder angeschafft und an den Radstationen zum kostenlosen Verleih angeboten werden.
8. Ladezonen für die Citylogistik: Entwicklung eines Standortkonzepts für spezielle Logistikzonen, um die Citylogistik in Osnabrück voranzutreiben und Lieferverkehre zu reduzieren
9. 20qm² Stadtgärten: Gastronomen, Gewerbe und Dienstleistern wird die Möglichkeit gegeben, vor dem Geschäft, Betrieb etc. befindliche Pkw-Stellplätze in Stadtgärten umzuwandeln.
10. Quartiersgarage Vordere Wüste: Entwicklung, Aufbau und Betrieb einer Quartiersgarage für Anwohner in der Vorderen Wüste auf der Fläche hinter der Schlosswall-Halle, Vorbild ist das „Park n Play“ in Kopenhage
11. Radparkhaus am Neumarkt: Bis zu einer dauerhaften und sinnvollen Regelung am Neumarkt soll in den leerstehenden Immobilien temporär eine solche Garage als „Pop-up“ entstehen, Vorbild sind vergleichbare Einrichtungen in Utrecht und Apeldoorn.
Die Patenprojekte 1.0 wurden zwischen 2016 und 2019 erdacht, bearbeitet und realisiert. Neben den Erfolgen hat sich während der Projektzeit aber auch gezeigt, dass einige wenige Projekte in ihrer Ursprungsform nicht sinnvoll realisierbar sind. So wurden zwar am „bewegten“ Neumarkt keine Fahrradabstellanlagen errichtet, dafür ermöglicht die rad-bar am Kamp sorgenfreies Fahrradparken in der Innenstadt. Um die multimodale Fortbewegung in und um Osnabrück attraktiver zu gestalten, sind Mobilitätsstationen in Haste, Sutthausen und Düstrup entstanden. An allen Stationen können Sie Fahrräder sicher in der rad-bar abstellen und mit den MetroBus Linien weiterreisen.
Apropos Bus: Ein Paten-Tandem hat sich darum gekümmert, dass das Busfahren in Osnabrück noch unkomplizierter wird. Die App VOSPilot versorgt Sie jederzeit mit wichtigen Informationen zum Busverkehr und digitalen Bustickets. Als Ergänzung zum ÖPNV haben wir aber auch das Carsharing Angebot in der Stadt weiter optimiert und dazu Carsharing-Stellplätze im Katharinenviertel und der Wüste geschaffen. Um neue Möglichkeiten zur Gestaltung von Mobilität auszuloten, dienten der Pilotversuch eines Pedelec-Verleihsystems und die Organisation eines Park(ing) Day. Während ersteres Projekt vor allem das Nutzerverhalten untersuchen und das Verleihsystem weiterentwickeln sollte, bietet der Park(ing) Day die Möglichkeit, PKW-Stellplätze als Fläche mit Aufenthaltsqualität umzunutzen.
Um den Menschen in und um Osnabrück eine möglichst komfortable multimodale Fortbewegung zu ermöglichen, sind in den letzten Jahren vier Mobilitätsstationen entstanden. Die markanten, kubischen Baukörper stehen in Haste, Düstrup, am Bahnhof Sutthausen und im Landwehrviertel. Herzstück aller vier Anlagen ist die von den Stadtwerken betriebene „rad-bar“, in der die Nutzerinnen und Nutzer sicher und bequem ihr Fahrrad abstellen und zusätzlich bei Bedarf ein Schließfach mit Akku-Lademöglichkeit buchen können. Die Stationen liegen direkt an einer MetroBus-Linie, in Haste und Sutthausen gibt es zudem einen stationären Carsharing-Stellplatz und Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Die Mobilitätsstationen sind Verknüpfungspunkte für Fuß, Rad, Bus, Bahn und Carsharing.
„Lässt der Bestand grundsätzlich eine veränderte Straßenquerschnittsbetrachtung dahin gehend zu, dass es zu einer Qualitätsverbesserung für den Umweltverbund insgesamt kommen könnte? Und welche flankierenden Maßnahmen gilt es parallel mitzudenken?“
Diese Fragen galt es im Jahr 2019 für die Stadt Osnabrück zu klären. Der entsprechende Auftrag wurde im November 2019 nach Durchführung eines öffentlichen Vergabeverfahrens an das niederländische Büro Goudappel/Coffeng, Den Haag-Deventer, vergeben.
Im September 2020 stand nach Abschluss der Studie fest: Ja, auf den Achsen der Metrobuslinien M2 und M4 können (und sollten?) die Straßenquerschnitte neu gedacht werden!
Mit der Konzeptstudie „Qualitätsverbesserung für den Umweltverbund am Beispiel der Metrobusachse M2 und M4“ liegt nun erstmalig eine planerische Gesamtbetrachtung für ausgewählte Verkehrsachsen in der Stadt Osnabrück vor.
Viele verschiedene Akteure arbeiten kontinuierlich an Ideen für umwelt- und bürgerinnenverträgliche Logistikkonzepte für die Warenströme in und aus der Osnabrücker Innenstadt. Damit die stetig steigenden Paketsendungen Osnabrücks Straßen nicht verstopfen agiert Mobile Zukunft proaktiv als Initiator und Treiber für neue Konzepte der City-Logistik.
Seit 2019 prägen, in zunehmendem Maße, Lastenfahrräder mit großen Transportboxen die Paketzustellung in der Innenstadt. Nach einer sechswöchigen Versuchsphase nutzt UPS nun seit über zwei Jahren, die lokal emissionsfreie Methode zur Paketzustellung. Aber auch andere Anbieter wie veloCarrier sind mit ihren Lastenrädern im städtischen Verkehr präsent. Um dieses emissionsarme Lieferkonzept weiter zu fördern und auch andere Paketdienste bei ihrem Umstieg zu unterstützen, arbeitet die Stadt daran, einen stationären Mikro-Hub (Umschlagspunkt von Lkw auf Fahrrad) einzurichten. So soll zum einen der Lieferverkehr im und um den Innenstadtring umweltverträglicher gestaltet werden, zum anderen bietet der Umstieg vom Lieferwagen auf Cargobikes eine Entlastung der Straßen. Begleitet wird das Vorhaben durch eine vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie „Städtische Logistik“ geförderte und von Experten durchgeführte Machbarkeitsstudie.
Mit dem Pedelec, dem E-Auto oder per Jobticket ins Büro: Seit 2018 bearbeitet die Stadt Osnabrück im Rahmen des Projekts MOBILE ZUKUNFT ganzheitlich das Themenfeld Betriebliches Mobilitätsmanagement. Ziel ist es, die Berufswege der Mitarbeiter effizienter, umweltverträglicher und gesünder zu gestalten. Insbesondere durch den Ausbau der Dienstradflotte, die Erweiterung der Fahrradabstellmöglichkeiten für die Beschäftigten sowie die Elektrifizierung des Fuhrparks konnten bereits erste positive Effekte erzielt werden.
Anfangs wurde das Aufgabenfeld BMM aufseiten der Stadt in Ansätzen von verschiedenen Bereichen bearbeitet. Seit 2018 werde das Themenfeld ganzheitlich im gemeinsamen Projekt von Stadt und Stadtwerken Osnabrück MOBILE ZUKUNFT weiterentwickelt. „Die Einbindung in das Projekt ist wichtig, da sich auf diese Weise viele Synergien ergeben“, erklärt Astrid Weritz BMM-Verantwortliche der Stadt. Auch Nicklas Monte, BMM-Verantwortlicher der Stadtwerke Osnabrück, sieht Synergieeffekte: „Der Austausch von Ideen und Erfahrungen ist für beide Seiten ein Gewinn.“ Seit Längerem unterstützen die Stadtwerke beispielsweise die Nutzung von Fahrrädern und Pedelecs vielseitig und wurden Ende 2017 für Ihr Engagement durch den ADFC als fahrradfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet.
Für den Erfolg des BMM sei insbesondere die Kommunikation mit den Mitarbeitern von zentraler Bedeutung. „Weil unsere Mitarbeiter wesentliche Multiplikatoren sind, ist ihre Motivation natürlich besonders wichtig“, erläutert Weritz. Daher sei auch die Einrichtung eines nutzerfreundlichen Informationspools samt Buchungsplattform im Intranet ein entscheidender Schritt gewesen. Um die Motivation der Mitarbeiter hoch zu halten, müssten die Mobilitätsangebote stets verbessert und erweitert werden „Das hohe Engagement und die Motivation unserer Mitarbeiter gibt uns Schwung, die weiteren Maßnahmen anzugehen“, sagt Otte.