Ganz Niedersachsen hat im Vergleich des Zensusdatenstandes vom 15. Mai 2022 zur Bevölkerungsfortschreibung zum 30. Juni 2022 in Summe 171.572 Personen verloren und fällt damit unter die Marke von acht Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Das entspricht einem Verlust von 2,1 Prozent. Damit sind die Rückgänge nochmal größer als noch im Zensus 2011. Damals verlor das Bundesland Niedersachsen 1,8 Prozent seiner Bevölkerung. Die Stadt Osnabrück verzeichnet in diesem Vergleich einen unterdurchschnittlichen Verlust von 0,59 Prozent, was 980 Personen entspricht. Dieser Wegfall ist zwar merklich, liegt aber deutlich unter den 6,4 Prozent, die im Zensus 2011 verloren gingen.
Andere Kommunen in Niedersachsen sind stärker betroffen: Der Landkreis Osnabrück büßt 2,8 Prozent seiner Bevölkerung ein, was 10.265 Personen entspricht. Die Stadt Hannover verliert sogar 5,24 Prozent oder 28.358 Personen und übertrifft damit den Bevölkerungsverlust von 3,1 Prozent beim Zensus 2011. In ganz Niedersachsen verzeichnen 754 Gemeinden teils erhebliche Bevölkerungsrückgänge, während 10 Gemeinden keine Veränderung und 177 einen Zuwachs vermelden konnten. Die Stadt Oldenburg konnte ihren Status als drittgrößte Stadt Niedersachsens durch einen Einwohnerzuwachs von 0,84 Prozent (1.440 Personen) weiter festigen.
Die Zensusergebnisse basieren auf der Analyse und Auswertung des Melderegisters der Stadt und wurden durch Stichproben verifiziert. Jede Stichprobe enthält zufallsbedingte Unsicherheiten, gemessen durch den sogenannten Standardfehler. Erste Annahmen deuten darauf hin, dass spezifische Bevölkerungsgruppen, wie Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und junge Menschen im Alter zwischen 19 und 24 Jahren, zu den beobachteten Schwankungen beitragen. Diese Gruppen sind aufgrund ihrer dynamischen Wanderungsbewegungen und möglicherweise ungenauen Meldedaten besonders auffällig.
Insbesondere Wegzüge ins Ausland, die oft nicht ordnungsgemäß beim Bürgeramt gemeldet werden, führen zu einem potenziell höheren Anteil an sogenannten Karteileichen im Melderegister. Diese "Karteileichen" werden bei aufsuchenden Stichproben in der Regel nicht vor Ort angetroffen. Die Stadt Osnabrück wird weiterhin daran arbeiten, die Datengenauigkeit zu verbessern und eine verlässliche Basis für zukünftige Erhebungen zu schaffen.
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